Mehrwegregion Bremen

Immer mehr Bremer*innen wählen einen Snack auf die Hand oder ein praktisch eingepacktes Takeaway-Gericht. Die Mengen an Einwegverpackungen aus Plastik, beschichteter Pappe oder Aluminium, die nach nur wenigen Minuten entsorgt werden, sind auch in Bremen in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Leider landet längst nicht alles im Mülleimer. Einwegverpackungen und anderer Müll wird von Erholungssuchenden in der Mittagspause, nach Feierabend oder in der Freizeit am Werdersee oder am Weserufer achtlos liegengelassen – und vermüllen somit auch die Gewässer. Eine schrittweise Einführung von Mehrwegsystemen für die Mitnahme von Speisen sollte in Bremen dazu beitragen, die Menge an Verpackungsmüll durch Takeaway zu reduzieren.

Pool-Mehrwegsysteme in Gastronomiebetrieben

Ab Mitte April 2020 wurden in Bremen Mehrwegbehälter unterschiedlicher Poolsystem-Anbieter getestet. Der Schwerpunkt dieser ersten Projektphase lag auf der Erprobung von Mehrwegsystemen in Gastronomiebetrieben mit unterschiedlichen kulinarischen Angeboten, die den Außerhaus-Verkauf von Speisen anbieten.

Kund*innen können bei einigen Systemen gegen ein Pfand Mehrwegbehälter leihen. Diese können beim nächsten Besuch gegen das Pfand oder einen Behälter zum erneuten Befüllen getauscht werden. Andere Systeme bieten Kund*innen die Möglichkeit, sich nach Registrierung bei einer kostenlosen App des jeweiligen Systemanbieters, Mehrwegbehälter durch das Scannen eines QR-Codes auf dem Behälter auszuleihen. Behälter können in beiden Fällen in allen teilnehmenden Betrieben zurückgegeben werden.

Pool-Mehrwegsystemen in Kantinen, Supermärkten und Fleischereien

In einer zweiten Projektphase, die im Frühjahr 2021 in verschiedenen Bremer Stadtteilen startete, sollte die Nutzung von Pool-Mehrwegsystemen in Kantinen sowie in Supermärkten und Fleischereien mit Mittagstischangebot getestet werden.

Begleitung der Testphasen

Neben der Einführung der unterschiedlichen Mehrwegsysteme wurden teilnehmende Betriebe bei der Kund*innen-Kommunikation unterstützt. Mit der Bereitstellung von unterschiedlichen Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit und der Veranstaltung von Aktionstagen zum Thema „Essen in Mehrweg“ sollten Mehrwegsysteme bekannter und deren Nachfrage durch den Kunden gesteigert werden. Mit der Verbreitung eines Leitfadens zum Umgang mit Mehrwegsystemen unter Berücksichtigung der für Bremen gültigen Hygienevorschriften sollten etwaige Unklarheiten und Zweifel im Umgang mit Mehrwegsystemen von Gastronomietreibenden als auch Kund*innen beseitigt werden.